VICO – gegangen, ohne je angekommen zu sein

Manchmal hinterlässt ein Leben leise Spuren – kaum sichtbar für die Welt, und doch bedeutungsvoll für jene, die hinhören.

VICO war einer von denen, die nie die Chance hatten, geliebt zu werden. Nie hat jemand auf ihn gewartet. Kein eigener Napf, kein eigenes Körbchen, kein Name, der gerufen wurde, weil man sich auf ihn freute. Er verbrachte sein ganzes Leben hinter Gittern – im rumänischen Tierheim HELP Labus. Umgeben von Lärm, Hitze, Kälte und viel zu wenig liebevolle Zeit. Und doch: Er war da. Ein stiller Beobachter unter vielen, die übersehen werden. Einer, der sich irgendwann zurückgezogen hat, weil ihn nie jemand wirklich wahrgenommen hat. Kein Mensch, kein Zuhause, keine Familie.

VICO war eine sanfte Seele. Eine, die nicht laut war, aber tief. Die geträumt hat – von Freiheit, von Wiesen, von einem Menschen, der ein „für immer“ bedeutet hätte.

VICO ist gegangen. Ohne Gepäck, ohne viel Aufhebens, ganz allein. Aber vielleicht ist seine Seele jetzt genau dort angekommen, wo sie immer hingehörte – in einem Zuhause, das frei ist von Angst, von Enge, von Vergessen.

Du bist nicht namenlos gegangen, VICO. Du bist gesehen worden. Und deine Seele spannte endlich ihre Flügel aus – dorthin, wo kein Zaun mehr ist, kein Warten, keine Angst. Nur Ankommen.

R.I.P. VICO