Über mich
Ich bin Engel.
Von meinem Schicksal erzähle ich nicht so gerne. Es hört sich immer so an, als wollte ich Mitleid aber das stimmt nicht. Es war eine schlimme Nacht und ich würde sie am liebsten ganz vergessen. Ich weiß, dass die guten Zweibeiner viel, viel mehr sind als die schlechten. Daher gehe ich auch nach meinem Gespür, wem ich vertrauen kann und wem nicht. Dass ich den jungen Zweibeinern in jener Nacht nicht vertrauen konnte war mir sofort klar, aber ich hatte keine Chance wegzulaufen. Ich schlief und sie überraschten mich. Sie schrien mich an und schütteten mir was in die Augen. Noch nie habe ich solche Schmerzen erlebt. Ich habe geschrien. Von irgendwo riefen andere Zweibeiner und kamen angelaufen. Schnell sind meine Peiniger abgehauen und ich habe mich versteckt. Die Schmerzen wurden immer schlimmer als wenn meine Augen sich verflüssigt hätten. Irgendwann fanden mich die netten Zweibeiner aus der Nacht und haben mich zum Doc gebracht. Er hat mir geholfen gegen die Schmerzen, aber wirklich sehen kann ich nicht mehr.
Hübsch sehe ich jetzt auch nicht mehr aus. Aber im Shelter halten alle zusammen und keiner lachte oder machte blöde Sprüche. Dort gilt ein Ehrenkodex: “Jeder ist, wie er ist, und darf sein, wie er ist, solange er den anderen den gleichen Respekt zollt.”
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